Autor: Heinrich Spoerl
Gattung: Roman, Unterhaltungsroman
Verlag: Piper, 2003
ISBN: 3-492-23510-7
Erster Satz:
„Dieser Roman ist ein Loblied auf die Schule, aber es ist möglich, dass die Schule es nicht merkt“
Die Schulzeit – erinnern wir uns nicht alle gerne an diese Zeit zurück? Das denken sich zumindest sieben Herren bei einer Feuerzangenbowle. Alle bis auf Dr. Hans Pfeiffer. Hans Pfeiffer ist renommierter Berliner Schriftsteller, welcher im Gegensatz zu den anderen Gesellen, nicht auf einem öffentlichen Gymnasium sein Abitur gemacht hat. Er saß seine Kindheit Tag für Tag zu Hause auf dem Hof seines Vaters und hat Hausunterricht bekommen. Kurzum beschließen die Feuerzangenbowleherren den Herrn Pfeiffer nach Babenberg auf das Gymnasium zu schicken, wo er sein Leben als Pennäler (Schüler) in vollen Zügen durchleben soll.
„Die Feuerzangenbowle“ ist schon seit Jahrzehnten in aller Munde. Der von Heinrich Spoerl im Jahre 1933 verfasste Roman ist die Vorlage von einem Film, welcher bis heute von Jung und Alt gerne geguckt wird. Obwohl Vorschriften und Sitten in der Schule in diesen 77 Jahren natürlich einen Wandel durchlebt haben, besticht sowohl der Film, als auch das Buch durch Schulstreiche, welche von damals bis heute zum Alltag vieler Schüler gehören. Dabei liegt der Witz in der Geschichte nicht unbedingt bei den Streichen, sondern viel mehr bei den Maßnahmen, die sich die Lehrer einfallen lassen, um sich manch eine Schande nicht eingestehen zu müssen.
Heinrich Spoerl schuf mit seinem Werk eine Parodie auf das Schulwesen, welche durch markante Charaktere besticht. Vor allen Dingen die Lehrer wurden eingehend skizziert, um ihre Eigenarten deutlich herauszustellen. Dagegen werden die Schüler eher oberflächlich vorgestellt. Ein Klassenclown, die Klassenclique und der Klassenstreber dürfen dennoch nicht fehlen.
Es ist eine Lektüre, die einfach Freude macht zu lesen. Schnell wachsen einem sogar die Lehrer ans Herz, wie zum Beispiel Herr Professor Crey mit seiner etwas anderen Aussprache („Sä send albern“). Man lernt sich während des Lesens wieder neu kennen und erinnert sich schnell an die eigene Schulzeit zurück, auch wenn diese nicht allzu weit in der Vergangenheit liegt.
Doch wie der Autor so schön schließt, ist nichts an dieser Geschichte war, außer die Feuerzangenbowle und „wahr sind auch die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.“
Fazit: „Die Feuerzangenbowle“ ist nicht zu unrecht bis heute berühmt berüchtigt und Heinz Rühmann wir nicht zu unrecht mit diesem Filmklassiker der deutschen Filmgeschichte in Verbindung gebracht. Eine Pflichtlektüre für jeden, der es liebt gut unterhalten zu werden und bereit ist sich zu erinnern.
Bewertung: (5 von 5)