Geschafft, aber glücklich, geht es nun nach Hause. Kater Brutus wartet auf mich und sein Fressen. Nun nutze ich die Zugfahrt, um Euch von meinem letzten Messetag zu berichten.
Tag 3: Sonntag, 10. Oktober 2010, 11:30 Uhr. Die Halle 3.0 brummt wie eh und je. Würden nicht einige Verlage den Verkauf erst ab 13 Uhr starten, wären die Stände wahrscheinlich schon um 10 Uhr leer gewesen. Doch genug der vielen Worte. Heute gibt es einige Impressionen in Bild und Farbe.
Der Plan: Jeden Arbeit einen kleinen Bericht. Die Wahrheit: Kein Internet in Hotel Nummer 1. Heute sieht das Ganze schon viel besser aus.
Tag 1: Freitag, 8. Oktober 2010, 14 Uhr. Westenliches Ziel für diesen Tag: Peer Steinbrück im Gespräch mit Susanne Gaschke im ZEIT-Café sehen und hören. Dabei stand Steinbrücks aktuelles Buch Unterm Strichim Mittelpunkt. Der ehemalige Finanzminister erzählte über die Entstehung seines neuen Buches und erklärte seinen Unmut gegenüber der Tatsache, dass Medien und Politik in der Gegenwart ein symbiotisches Verhältnis zueinander haben. Leider ging das Interview nach dieser Kritik seicht weiter. Schade. Doch aufgrund Peer Steinbrücks symphatischer Ausstrahlung, dennoch hörenswert.
Peer Steinbrück im Gespräch
Weiter ging der Bummel durch die berühmte Halle 3.0. Wie in jedem Jahr, erwarteten einen hier die meisten Menschen. Kinder- und Jugendbücher sind und bleiben vorerst der Publikumsmagnet schlecht hin. Nicht nur die liebevoll gestalteten Bücher wirken als Lockmittel, sondern besonders die bunt verzierten Stände.
Beim ersten Gang durch die Messehalle fielen einige Verlage von Belletristik und Sachbuch für Erwachsene besonders auf. Kein & Aber bot viel Platz zum Gucken und Plauschen. Der Taschen-Verlag protzte mit einer provokanten Holzkonstruktion, mit wahrhaft riesigen Büchern. Aber auch kleinere Verlage zeigten, dass Größe nicht alles ist und luden mit gemütlichen Sofas zum Stöbern ein.
Tag 2: Samstag, 9. Oktober 2010, 9 Uhr. Zeit Kontakte zu knüpfen, aber vor allen Dingen Zeit die Gesichter von LOVELYBOOKSLive kennen zu lernen.
Drei Stunden Bummel durch die Halle 3.0, 4.0 und 4.1 zeigten, wie die Trends der Zukunft aussehen. E-Reader aller Art konnten in Halle 4.0 betrachtet werden. Das E-Book - das Buch von Morgen? Alles eine Frage der Zeit. Die Produktionskosten sind günstig und die Funktionen vielfältig. Ob man sich allerdings einen E-Reader kaufen möchte mit dem man lediglich E-Books lesen kann, ist Typsache. Das Optimum ist in vielen Augen das iPad. Über das reine Lesen von E-Books hinaus, hat es alle Funktionen zum Entertainen.
Wer zwei Rolltreppen höher gefahren ist, wurde schnell fündig, was die Buchbranche noch bewegt - Hörbücher. Ein viele Jahre untergrabenes Produkt lebt auf. Der Trend ist mittlerweile zwar gering aufstrebend, aber immer noch sehr gut spürbar. Auch die Sprecher werden immer bekannter. Simon Jäger oder Oliver Rohrbeck erreichen sogar Starcharakter.
Lovelybooks Live und in Farbe
Dann endlich stand das Mitgliedertreffen von Lovelybooks vor der Tür. Endlich Zeit die Gesichter hinter deutschlands größter Literaturcommunity persönlich anzutreffen. Nach zahlreichen Konversationen via Internet traf ich das quirrlige Team Literatwo, Bücherkinder, Karla, Kubine und viele weitere tolle Menschen Live und in Farbe. Definitiv eine Community mit Herz - nicht nur fürs Buch.
Und so ging auch der zweite Tag mit buchigen Erlebnissen und neuen Kontakten zu Ende. Noch einen Tag öffnet die Messe für die Buchsüchtigen von Nah und Fern die Pforten, um ab 17 Uhr die Tore bis zum nächsten Herbst zu schließen. Auf ins Getümmel!
Ab Morgen ist es auch endlich für mich so weit die Frankfurter Buchmesse unsicher zu machen. Der "Schlachtplan", wenn man ihn so nennen kann, steht. Einige Lesungen werden besucht, nette Leute getroffen, Interviews geführt und vor allen Dingen Bücher und Verlage entdeckt. Hier ein kleiner Blick auf Veranstaltungen, bei denen ihr mich finden könnt.
Buchleben auf der Buchmesse
Natürlich wird täglich berichtet, aber nicht nur hier. Auch für LOVELYBOOKS bin ich als Buchmesse-Reporter unterwegs. Somit verabschiede ich mich in ein buchiges Wochenende. Na ja, Abschied ist vielleicht der falsche Ausdruck. Schließlich berichte ich euch jeden Abend. Mal sehen wer mir von Euch alles über den Weg laufen wird.... :)
Für SciFi, Manga und vor allen Dingen für Fantasyfreunde, fanden vom 01. bis zum 03. Oktober 2010 die FANTASYDAYS im Novotel Neuss Düsseldorf statt. Das Konzept ist einfach: Shows, Lesungen, Händler mit fantastischen Artefakten und ein Mittelaltermarkt sollen den Besucher die Umgebung bieten, um der Fantasy Leben einzuhauchen.
Vor dem Eingang des Novotels in Neuss wurden die Gäste durch einen Mittelaltermarkt begrüßt. Weiter ging es zu den eigentlichen FANTASYDAYS 2010 in die Räumlichkeiten des Hotels. Ein Indoor-Händlermarkt, Workshops und Lesungen fanden rund um die Stadthalle Neuss Platz, während die großen Shows auf der Hauptbühne in der Halle stattgefunden haben. Gruppen, wie WADOKYO, heizten das Publikum ordentlich ein und vor allen Dingen das von den RingStars produzierte Musical Das Schicksal von Cysalion war ein wahrer Publikumsmagnet. Mit einer herausragenden Bühnentechnik und einer bemerkenswerten Visualisierung, erzählten die Akteure die Geschichte um Tara und ihr Schicksal, welches sie unwiderruflich mit Cysalion verbindet. Was für die Darsteller lediglich ein Hobby ist, entpuppte sich für die Zuschauer als eine perfekt inszenierte Show. Ein definitives Highlight des Wochenendes.
Literaturfanatiker fanden ebenfalls ihren Platz zum Verweilen. Nicht nur der Werkzeugs-Stand, mit Merchandising-Produkten rund um Fantasyliteratur von Markus Heitz, Bernhard Hennen und Co., beglückte das Herz, sondern ganz besonders die zahlreichen Lesungen von den beliebtesten Fantasyautoren Deutschlands. Wolfgang Hohlbein erzählte mit seiner etwas rauen und dunklen Stimme aus Elfenzorn. Christoph Hardebusch sprach über seine Liebe zur Phantastik und zu Schiffen und erklärte warum er diese beiden Komponenten in seiner Sturmwelten-Trilogie vereinte. Besonders unterhaltsam und beliebt war Tommy Krappweis. Durch Bernd das Brot bekannt geworden, präsentierte er die Fortsetzung vonMara und der Feuerbringer. Mit Mara und der Feuerbringer - Das Todesmal unterhielt er das Publikum stets aufs Neue. Stars zum Anfassen, die nicht nur für Signierungen, sondern auch für Fragen immer offen waren.
Studio Blacklight
Werkzeugs
Ein Magnet für alle Kostümierten war das Studio Backlight. Für wenig Geld konnte man sich auch in diesem Jahr wieder ablichten lassen. Ob mit oder ohne Kostüm, ganz egal. Hier war jeder herzlich Willkommen und konnte ein professionelles Foto als Andenken von den FANTASYDAYS 2010 mit nach Hause nehmen. Wer selber aktiv werden wollte, hatte auch dazu Gelegenheit. Über Workshops zum Anfertigen von Flügeln für Kostüme, bis hin zum Drachenzeichnen und dem Individualisieren von gekauften Gewändern, hatte jeder Besucher die Gelegenheit seine Kreativität ausleben zu können.
Die Geldbörse konnte an zahlreichen Orten erleichtert werden. Alles was das Herz begehrt, war zu finden. Das Saberprojekt, welches nicht nur eine bristante Laserschwertshow auf der Bühne der Stadthalle ablieferte, verkaufte am Stand Laserschwerter aller Art. Fantastische Artefakte von Medaillons bis hin zu Gewänder gab es ebenfalls auf dem Händlermarkt zu erwerben.
Wer dann noch immer glaubt, er sei alleine mit seiner Vorliebe für Fantasy, dem boten sich Informationsangebote der Hohlbein- und Bissfans sowie derDeutschen Tolkien Gesellschaft.
Über dieses umfangreiche Programm hinaus, stand natürlich der Spaß im Vordergrund. Kostümierte waren nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Die Location bot nicht nur im Studio-Backlight genug Platz zum Fotografieren. Der Rosengarten hinter dem Novotel Neuss, war mit seinen Brunnen, grünen Wiesen, Bäumen und Rosenbüschen die perfekte Kulisse für magische Erinnerungsfotos.
Rückblickend betrachtet, ist es schade, dass so wenige Besucher den Weg zu den FANTASYDAYS gefunden haben. Das Programm war abwechslungsreich und unterhaltend und verdient es, dass mehr Fantasyfreunde die Pforten durchschreiten. Sicherlich waren die Startbedingungen nicht ideal. Während das Event im vergangenen Jahr im Burg Wächter Castello Düsseldorf statt gefunden hat, musste es 2010 umziehen. Die nächsten drei Jahren werden die FANTASYDAYS weiterhin im Novotel Neuss veranstaltet. Eine gute Entscheidung. Die Verkehrsanbindung ist gut und die Location perfekt für Workshops, Lesungen, Shows und Verkaufsflächen. Noch ist es ein kleines Event, doch die Veranstalter und Helfer setzen alles daran in Zukunft mehr Menschen zu begeistern und in eine andere Welt zu entführen.
Deshalb lautet die Empfehlung von Buchleben: Ein top Event für Fantasyfreunde aller Art. Die FANTASYDAYS warten darauf von Euch entdeckt und erlebt zu werden.
Tipp: Wer immer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann den Fantasydays folgen. Hier findet Ihr die Fantasydays bei Facebook und Twitter.
Während mich Cornelia Funke mit ihrer Tintenwelt nicht begeistern konnte, hat sie mich mit der Welt hinter dem Spiegel verzaubert. Eine abenteuerliche, schaurige Geschichte.
Künstler vergessen gerne die Welt um sich herum und erschaffen sich ihre eigene. Eine wunderbare Geschichte zwischen zwei Liebenden, die das Herz aufblühen lässt und sogar einen wahren Kern hat.
Die Buchmesse ruft. Am kommenden Wochenende öffnet die Frankfurter Buchmesse wieder ihre Pforten. Ich werde dabei sein und für Euch Eindrücke sammeln und neue Buchschätze entdecken. Darauf das Wochenende ist Buchleben auf der RingCon unterwegs. Ja, es ist viel los im Oktober. Viele Berichte werden folgen. In den nächsten Tagen erwartet Euch noch ein Bericht von den FANTASYDAYS 2010 und Interviews mit Wolfgang Hohlbein, Christoph Hardebusch und Birgit Fiolka. Auf einen ereignisreichen Herbstanfang.