5. August 2010

- Rezension - Cleo - Wie ich das Lachen wieder lernte von Helen Brown

Titel: Cleo - Wie ich das Lachen wieder lernte
Originaltitel: Cleo. How an uppity helped heal a family (Englisch)
Autor: Helen Brown
Gattung: Biographie, Roman
ISBN: 978-3-552-06136-1
Verlag: Paul Zsolnay Verlag, 2010
Seiten: 379
Preis: 17,90 €





Wer glaubt, dass nur Medikamente heilen können, liegt falsch. Vor allem wenn es um das Seelenheil geht, gibt es weitaus bedeutendere Helfer.

„Auch wenn ich es nur ungern zugab, Cleo half mir über vieles hinweg. Egal ob tags oder nachts, sie schien es zu spüren, wenn ich den Boden unter den Füßen verlor. Dann schob sich eine Pfote unter einem Türspalt durch und sie sprang auf mein Bett oder setzte sich vor mich hin, ohne dass sie etwas gefordert hätte. Sie schnurrte leise und wartete geduldig darauf, dass ich wieder zu mir kam.“

Als Helens neunjähriger Sohn Sam plötzlich und unerwartet ums Leben kommt, geht für sie die Welt unter. Zusammen mit ihrem zweiten Sohn Rob, ihrem Mann Steve und ihrem Golden Retriver Rata überwältigt sie den Alltag, doch die Trauer übermannt die Familie. Jeder versucht auf seine eigene Art mit dieser Situation klar zu kommen. Während Rob stets die Supermanuhr seines Bruders um sein Handgelenk trägt, liegt Rata beinahe teilnahmslos auf der Türschwelle von Sams und Robs gemeinsamen Zimmer. Vor allem Helen fällt es schwer sich in ihrem neuen Leben ohne ihren geliebten Sohn zurechtzufinden – bis Cleo in ihr Leben tritt.
Cleo ist eine kleine schwarze Katze mit einem großen Kopf und kleinem Körper. Doch gerade aufgrund ihres alienhaften Körperbaus nimmt sie schnell einen Platz in der Familie ein. Sogar Rata ist wieder munter, als das zarte Kätzchen in das kleine Haus am Rande von Wellington einzieht. Schnell wächst Cleo zu einer anmutenden Katze heran, die mit ihrem Temperament und ihrer Gegenwart der neuseeländischen Familie beibringt das Leben wieder zu genießen.

Helen Brown schreibt nicht nur irgendeine Geschichte, sondern ihre eigene. Sie schreibt über Unglücke, welche einem im Leben wiederfahren, wie die Menschen diese aus ihrem Alltag verdrängen und wie galant Katzen das Leben leben. Cleo hat sich in eine trauernde Familie gedrängt, als diese dachte, dass es keinen Weg aus der Trauer gibt. Die Katze hat ihnen neuen Lebenswillen geschenkt, ebenso wie ihre Liebe. Obwohl Helen davon überzeugt ist ein Hundemensch zu sein, hat das neue Familienmitglied bald einen großen Platz in Helens Herzen eingenommen.

Mit Cleo – Wie ich das Lachen wieder lernte schreibt Helen Brown eine Form der Biographie, die beweist, wie stark das Band zwischen Mensch und Tier sein kann. In vielerlei Hinsicht sind Tiere unersetzlich. Sie sind stets treu, tollerant und öffnen ihr Herz für jeden Menschen, der bereit dazu ist. Angereichert mit Anekdoten über Katzen erzählt die Autorin aus der Ich-Perspektive diese lebensbejahende Geschichte.

Ein Roman, der die Gefühle Achterbahn fahren lässt sowie Herz und Geist erleuchtet.

„Für alle, die sagen, dass sie keine Katzenmenschen sind, aber tief im Inneren wissen, dass sie welche sind.“

Die Autorin: 
Helen Brown ist eine neuseeländische Kolumnistin und Autorin. Die 1954 geborene Journalistin lebt heute zusammen mit ihrer Familie in Australien. Mehr über ihr Leben und Bilder von ihrer Familie und Cleo findet man auf ihrer Interneseite www.helenbrown.com.au.

Bewertung: (6 von 7)




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